DENKEN OHNE GELÄNDER

Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz, lädt ein vielfältiges Programm zu einer Woche des Erinnerns und des Denkens ohne Geländer ein. Filme, Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Workshops regen dazu an, ins Gespräch über Toleranz, den Umgang mit Gewalt und Wege des Miteinanders in der Gesellschaft zu kommen. 

 

Veranstaltet von: 

Hochschule Magdeburg-Stendal, Theater der Altmark und Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt

In Zusammenarbeit mit: 

Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, IDLSA-Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt, Stadtarchiv der Hansestadt Stendal, Stadtbibliothek Stendal, Initiative »Herz statt Hetze« Stendal, Evangelische Stadtgemeinde Stendal, Hansestadt Stendal, Hansestadt Tangermünde, Uppstall-Kinos Stendal, Freiwilligen-Agentur Altmark e.V., Polizeiinspektion Stendal, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg, Shalomhaus Tangermünde e.V., Prignitz-Museum Havelberg, Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen, Moses Mendelsohn Akademie Halberstadt, Staatskanzlei Magdeburg, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam, RIAS Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin, Amadeu Antonio Stiftung

Gefördert von: 

Landesprogramm »Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit« Sachsen-Anhalt, Altmärkische Bürgerstiftung Hansestadt Stendal, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt, Partnerschaften für Demokratie der Hansestadt Stendal und des Landkreises Stendal

Resümee 2024 in Stendal:

Besucherrekord bei »Denken ohne Geländer«

1.700 Menschen besuchten Veranstaltungen zum Gedenken und Denken

Katrin Reimer-Gordinskaya, Justine Hentschel und Dorothea Knauerhase im Gespräch über Antisemitismus in der DDR mit Anetta Kahane in der Stadtbibliothek (v.l.n.r.; Foto: Aud Merkel) / Das Pauken und Poeten Theater Magdeburg mit »Der Prozess des Hans Litten« im Theater der Altmark (Foto: Aud Merkel) / Zeitzeugin Henriette Kretz sprach in der Stendaler Katharinenkirche vor Erwachsenen und vor Kindern (Foto: Martin Hanusch)

Die Veranstaltungswoche »Denken ohne Geländer« zieht Bilanz. Seit 2016 werden in Stendal rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz, Lesungen, Vorträge, Workshops, Filme, Konzerte, Theater und Ausstellungen angeboten. In diesem Jahr wurden mit 18 Veranstaltungen fast 1.700 Personen erreicht, darunter rund 600 unter 18 Jahren.

 

Noch nie besuchten die Veranstaltungswoche so viele Menschen wie in diesem Jahr. Die Besucherzahlen hatten sich in den ersten acht Jahren von 700 auf 1.000 bis 1.300 gesteigert. Das Jahr 2019 war mit 1.400 das bisher besucherstärkste Jahr, auch, weil das Netzwerk der Mitwirkenden größer wird.

 

Im diesjährigen Programm wurde Bezug zum genozidalen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober genommen. Viele persönliche Lebenswege wurden erzählt, von Menschen, die Flucht, Deportation und Vernichtung ausgesetzt waren, auch von Tätern und Mitläufern im Nationalsozialismus. Es wurde über Antisemitismus in der DDR aufgeklärt, Bedingungen von Krieg und Gewalt aufgezeigt, sowie über Verantwortung und Handeln heute gesprochen. 

 

Prof. Katrin Reimer-Gordinskaya resümiert: »Es ist allen miteinander gelungen, das ›Nie wieder ist jetzt‹ konkret werden zu lassen, beispielsweise, indem deutsche und internationale Wandlungen und Kontinuitäten von Antisemitismus von 1945 bis heute deutlich wurden.« Projektkoordinatorin Aud Merkel berichtet: »In diesem Jahr wurde im Publikum besonders viel untereinander diskutiert. Überwiegende Themen waren dabei die aktuellen unmenschlichen Deportationsphantasien von Rechtsextremisten und die Frage, wie kann die Gestaltung unseres demokratischen Miteinanders gelingen.«

 

Veranstalter von »Denken ohne Geländer« sind die Hochschule Magdeburg-Stendal, das Theater der Altmark und die Landeszentrale für politische Bildung. Fördergelder aus dem Landesprogramm »Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit«, den Partnerschaften für Demokratie des Landkreises und der Hansestadt Stendal werden als Träger von der Altmärkischen Bürgerstiftung Hansestadt Stendal verwaltet. Die Stadtverwaltung, viele kommunale Einrichtungen, die evangelische Stadtgemeinde, Initiativen wie »Herz satt Hetze« und die Stendaler Geschichtswerkstatt sowie engagierte Einzelpersonen unterstützen die Veranstaltungswoche.

 

Die Ausstellung »Das hat es bei uns nicht gegeben« von der Amadeu-Antonio-Stiftung über Antisemitismus in der DDR ist noch bis zum 9. Februar in der Stadtbibliothek zu sehen.